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Galerie Pfrimmtalbahn Monsheim - LangmeilRund 18 Jahre nach der Stillegung ist es seit 2001 wieder möglich, regelmäßig die Bahnstrecke von Monsheim nach Langmeil zu befahren. Jeden Sonn- und Feiertag bis zum Herbst erschließen Ausflugszüge die reizvolle Landschaft im Pfrimmtal und am Donnersberg.Die Wiederaufnahme des Verkehrs möchte ich zum Anlass nahmen, einige Bilder entlang der Strecke zu präsentieren in der Hoffnung, den einen Freund oder die andere Freundin der Eisenbahn zu einem Wochenendausflug in die Pfalz zu verleiten. (direkt zur Bildergalerie) Die Strecke Monsheim - Langmeil bestand genau genommen ursprünglich aus zwei Strecken, die in den Jahren 1872 bis 1874 in mehreren Teilstrecken von den Pfälzischen Nordbahnen und den Preussisch-Hessischen Staatsbahnen in Betrieb genommen wurden: aus dem Abschnitt Langmeil - Marnheim der Strecke Langmeil - Marnheim - Kirchheimbolanden - Alzey und aus der Strecke Marnheim - Monsheim. Wenngleich sich diese Unterscheidung in zwei Strecken bis heute z.B. in der Streckenkilometrierung erhalten hat, so bildeten doch beide Strecken betrieblich und verkehrlich von Beginn an eine Einheit. Personenzüge verkehrten in allen denkbaren Beziehungen auf den drei Ästen des Netzes und waren zum größten Teil nach den wichtigen Städten Kaiserslautern, Worms, Ludwigshafen und Neustadt durchgebunden. Mit der Führung eines Eilzugpaares Worms - Pirmasens durch das Pfrimmtal nahm die Strecke Monsheim - Langmeil bereits früh auch eine überregionale Bedeutung ein.
Als in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 der Pfrimmtalviadukt bei Marnheim - die bei ihrem Bau größte Eisenbahnbrücke der Pfalz - durch die deutsche Wehrmacht gesprengt wurde, war das Ende für den durchgehenden Verkehr Marnheim - Alzey gekommen. Die Stillegung des Restabschnittes Kirchheimbolanden - Alzey für den Personenverkehr bereits am 20. Mai 1951 bereitete allen Wiederaufbaubemühungen für diesen Streckenast ein Ende. (1999 wurde der Personenverkehr zwischen Alzey und Kirchheimbolanden wieder aufgenommen, siehe auch meinen Reisebericht zur Streckeneröffnung.) Auf der verbleibenden Strecke Monsheim - Langmeil etablierte sich zu DB-Zeiten ein lokaler und regionaler Personenverkehr mit fünf bis acht Zugpaaren, überwiegend in der Relation Worms - Kaiserslautern. Das weiterhin verkehrende Eilzugpaar Frankfurt - Worms - Kaiserslautern, lange Zeit eine Leistung von Kaiserslauterner 23ern und später V200, verlieh der zweigleisigen Hauptbahn einen Hauch von Fernverkehr. Rationalisierungsmaßnahmen fanden Ende der 60er Jahre mit dem Rückbau des zweiten Gleises und in den 70er Jahren mit der Umwandlung der Bahnhöfe Wachenheim-Mölsheim, Harxheim-Zell, Göllheim-Dreisen und Börrstadt in unbesetzte Haltestellen statt. Bis zuletzt firmierte die Strecke jedoch als Hauptbahn. Das Ende der Strecke im Personenverkehr kam am 23. September 1983. Zuletzt wurde der Gesamtverkehr von den Wormser Akkutriebwagen der Baureihe 515 erbracht. Die Güterverkehrsbedienung erfolgte noch bis ca. 1987 von Langmeil nach Börrstadt und bis 1992 von Monsheim nach Göllheim-Dreisen. Der Zwischenabschnitt Göllheim-Dreisen - Börrstadt wurde nurmehr von seltenen Sonderzügen befahren. Die Gesamtstillegung der Strecke erfolgte schließlich Mitte der 90er Jahre, nachdem aufgrund der politischen Entwicklungen in Europa ihre strategische Bedeutung auf Null gesunken war. Die Strecke Monsheim - Langmeil verläuft bis Göllheim im breiten, von Wein- und Ackerbau geprägten Tal der Pfrimm. Der Name Zellertalbahn, wie er aktuell in den Medien im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme des Personenverkehrs verwendet wird, leitet sich von der bekannten Weinbaugemeinde Zellertal ab, einem Kind der kommunalen Gebietsreform. Er besitzt damit eine gewisse Werbewirkung, ist aber geographisch nicht korrekt, da das Tal, dem die Trasse folgt, von der Pfrimm durchflossen wird. Hinter Göllheim überwindet die Bahn in sanfthügeliger Landschaft am Fuße des Donnersbergs die Wasserscheide zwischen Pfrimm und Alsenz und schließt in Langmeil an die Alsenzbahn Bad Kreuznach - Kaiserslautern an. Die Reaktivierung der Strecke für den Ausflugsverkehr ist in erheblichem Maße dem Engagement des Förderverein Eistalbahn zu verdanken, der sich seit Jahren unermüdlich für die Stärkung des Verkehrsträgers Schiene in Pfalz und Rheinhessen einsetzt. Der Eistalbahn-Verein ist es auch, der durch freiwilligen Personaleinsatz an der Strecke und in den Zügen zusammen mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd als Besteller, der DB Regio AG als Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Kuckucksbähnel GmbH als Eisenbahninfrastrukturunternehmen den regelmäßigen Personenverkehr überhaupt ermöglicht. Die im Folgenden gezeigten Bilder entstanden in den Jahren 1987 bis 1989, 1997 und 2001. Die Reihung der Bilder folgt dem Streckenverlauf von Monsheim nach Langmeil.
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